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Deutsche Bahn: Neuer Fahrplan, neue Baustellen
Neuer Bahn-Fahrplan tritt in Kraft – positive Bilanz der Riedbahn-Sanierung gezogen
Ab Sonntag gilt der neue Fahrplan für den Fernverkehr der Deutschen Bahn (DB). Anders als in den Vorjahren hebt die Bahn die Preise im Fernverkehr diesmal nicht an. Auch bei den Bahncards ändert sich nichts. Im Nahverkehr haben die unterschiedlichen Verkehrsverbünde teils bereits im Laufe des Jahres höhere Kosten für Tickets festgelegt. Auch Nutzer*innen des Deutschlandtickets müssen ab Januar mehr zahlen: 63 Euro statt wie bisher 58 Euro.
Mehr ICEs, weniger ICs
Auf der stark genutzten ICE-Strecke von Berlin nach München über Halle und Erfurt werden künftig mehr Züge unterwegs sein. Laut Deutscher Bahn fahren täglich 16 schnelle ICE pro Richtung, das sind drei mehr als bisher. Erfurt und Halle werden dadurch im Halbstundentakt angebunden.
Einschnitte wird es hingegen auf mehreren IC-Strecken geben. Ausgedünnt wird etwa zwischen Magdeburg und Hannover und auf der Strecke Leipzig-Jena-Nürnberg.
Dafür verbessern sich die Anbindungen in mehrere Nachbarländer: Von Halle und Erfurt aus können Reisende jetzt einmal täglich direkt nach Paris fahren. Von Leipzig aus lassen sich bald Wroclaw (Breslau) und Krakow (Krakau) direkt erreichen. Ab Mai soll es zudem von Dresden direkt nach Kopenhagen gehen. Das Angebot werde im Sommer zudem um einen Nachtzug zwischen Kopenhagen und Prag mit Halt in Dresden ergänzt.
Einschränkungen durch Bauarbeiten
Mit dem Fahrplanwechsel enden auch die Bauarbeiten auf der ICE-Strecke nach Berlin. Von Halle, Leipzig und Erfurt ist die Hauptstadt somit wieder schneller zu erreichen. Ohne Einschränkungen auf wichtigen Strecken wird es aber auch 2026 nicht gehen: Noch bis April läuft die Generalsanierung der wichtigen Strecke Berlin-Hamburg, weswegen Züge durch Sachsen-Anhalt umgeleitet werden und länger brauchen. Auch die Strecke Nürnberg-Regensburg-Passau wird saniert. Ab 7. Februar entfallen deswegen die zwei täglichen Verbindungen von Erfurt nach Wien. Für die Strecke zwischen Halle und Kassel ist ebenfalls eine Generalsanierung angekündigt.
Insgesamt sind rund 40 Generalsanierungen geplant, dabei sperrt die Bahn hochbelastete Abschnitte komplett für mehrere Monate, um die Infrastruktur grundlegend zu überarbeiten. Dies soll jahrelang die Zahl von Baustellen deutlich reduzieren.
Die Riedbahn genannte Strecke zwischen Mannheim und Frankurt war die erste, die diesem Prozess unterzogen wurde. Mitte Dezember vergangenen Jahres wurde sie nach einer fünfmonatigen Sperrung wieder freigegeben. Ein Jahr nach der Generalsanierung der Bahnstrecke sieht die Deutsche Bahn positive Auswirkungen auf die Pünktlichkeit. Der Zugverkehr auf dem Abschnitt sei deutlich stabiler, teilt das Unternehmen mit. »Wir sind aber noch nicht ganz zufrieden«, sagt Wolfgang Weinhold, Programmleiter Generalsanierung. Der Zeitplan für die Inbetriebnahme der sanierten Riedbahn sei zu knapp gewesen. Künftig werde man stufenweise vorgehen, um eine stabilere Wiederaufnahme des Verkehrs zu erreichen. Die Generalsanierung kostete der Bahn zufolge rund 1,5 Milliarden Euro. Mit Agenturen
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