Odyssee geht weiter

  • Ina Beyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Auf dem Weg zur Opel-Rettung hat die Belegschaft manche Kröte schlucken müssen. Eine der größten davon ist der Abbau von gut 8300 der europaweit 48 000 Stellen. Mit ihrer für Opel unerlässlichen finanziellen Beteiligung an dem Sanierungskonzept, das nach langem Ringen nun endlich vorliegt, haben sich die Mitarbeiter im Gegenzug aber auch ein Stück Mitbestimmung sichern können.

Geglückt ist zumindest, dass sich die Opelaner nicht einseitig vom Unternehmen unter Druck setzen lassen, die Lasten für den Abwärtskurs des Unternehmens mitzuschultern, sondern dass sie im Gegenzug für ihre Zugeständnisse auch von Opel nun einiges erwarten dürfen. Schließlich geht es nicht nur um die Zukunft des Autobauers, sondern auch um die Zukunft der Beschäftigten.

Nun muss am kommenden Dienstag aber noch der Lenkungsrat des Deutschlandfonds über die Bewilligung der benötigten staatlichen Hilfen entscheiden. Und dort könnte es brenzlig werden. Nach den Regeln des Deutschlandfonds, aus dem die staatlichen Garantien gewährt werden sollen, ist Opel nämlich kein akutes Opfer der Krise. Der Autobauer schreibt schon seit Jahren rote Zahlen. Autoexperten bezweifeln zudem, dass General Motors angesichts guter Geschäfte in der jüngeren Vergangenheit überhaupt noch staatliche Hilfen zur Sanierung benötigt.

Während Opel im vergangenen Bundestagswahlkampf das Lieblingskind von Union und SPD war, sieht das Wirtschaftsministerium unter Rainer Brüderle die Situation nun deutlich skeptischer. Die Odyssee zur Opel-Rettung – noch ist sie nicht zu Ende.

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