Gauck liegt laut Forsa in der Bevölkerung vor Wulff

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(dpa/AFP/ND) Würde der Bundespräsident am 30. Juni direkt gewählt, könnte der parteilose Joachim Gauck aus einer Direktwahl als Sieger hervorgehen. Nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für den "Stern" würden 42 Prozent der Bevölkerung für Gauck votieren, 32 Prozent für Wulff.

Laut DPA hat Wulff bei den Anhängern von CDU/CSU (61 Prozent) einen stabilen Sympathiewert, fällt aber schon bei FDP-Anhängern (42 Prozent) ab. Gauck erhält vor allem aus dem grünen Lager mit 75 Prozent viel Zustimmung. Auch unter den Anhängern der Linkspartei läge Gauck mit 52 Prozent klar vor Wulff (17 Prozent), wenn diese nur die Wahl zwischen diesen beiden Kandidaten hätten.

In der Bundesversammlung am 30. Juni werden Union und FDP allerdings mindestens 21 Stimmen mehr haben als für die Wahl des neuen Staatsoberhaupts notwendig. Trotzdem kann die Wahl für den Kandidaten der Koalition zur Zitterpartie werden. Der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" sagte Wulff in einem am Mittwoch vorab veröffentlichten Beitrag: "Es ist sehr ehrenhaft, wenn man als Ministerpräsident die Chance bekommt, Bundespräsident zu werden ... Aber es wäre auch nicht unehrenhaft, Ministerpräsident zu bleiben." Dass sein Gegenkandidat Joachim Gauck große Unterstützung erhalte, liege auch an dem starken Misstrauen Vieler gegenüber Politikern. Es gebe "eine starke Sehnsucht nach Seiteneinsteigern, die unbeschadet von der Tribüne auf das Spielfeld gehen", sagte Wulff. Ihn erfülle diese Entwicklung mit Sorge.

Insgesamt bestimmen 1244 Wahlleute den Nachfolger des zurückgetretenen Horst Köhler. Neben Christian Wulff und Joachim Gauck kandidiert die von der Partei DIE LINKE nominierte Luc Jochimsen (MdB).
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