Gauck liegt laut Forsa in der Bevölkerung vor Wulff
Laut DPA hat Wulff bei den Anhängern von CDU/CSU (61 Prozent) einen stabilen Sympathiewert, fällt aber schon bei FDP-Anhängern (42 Prozent) ab. Gauck erhält vor allem aus dem grünen Lager mit 75 Prozent viel Zustimmung. Auch unter den Anhängern der Linkspartei läge Gauck mit 52 Prozent klar vor Wulff (17 Prozent), wenn diese nur die Wahl zwischen diesen beiden Kandidaten hätten.
In der Bundesversammlung am 30. Juni werden Union und FDP allerdings mindestens 21 Stimmen mehr haben als für die Wahl des neuen Staatsoberhaupts notwendig. Trotzdem kann die Wahl für den Kandidaten der Koalition zur Zitterpartie werden. Der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" sagte Wulff in einem am Mittwoch vorab veröffentlichten Beitrag: "Es ist sehr ehrenhaft, wenn man als Ministerpräsident die Chance bekommt, Bundespräsident zu werden ... Aber es wäre auch nicht unehrenhaft, Ministerpräsident zu bleiben." Dass sein Gegenkandidat Joachim Gauck große Unterstützung erhalte, liege auch an dem starken Misstrauen Vieler gegenüber Politikern. Es gebe "eine starke Sehnsucht nach Seiteneinsteigern, die unbeschadet von der Tribüne auf das Spielfeld gehen", sagte Wulff. Ihn erfülle diese Entwicklung mit Sorge.
Insgesamt bestimmen 1244 Wahlleute den Nachfolger des zurückgetretenen Horst Köhler. Neben Christian Wulff und Joachim Gauck kandidiert die von der Partei DIE LINKE nominierte Luc Jochimsen (MdB).
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.