Böhmer entlässt Gerhard Ruden
Magdeburg (dpa/ND). Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) hat den umstrittenen Stasi-Landesbeauftragten Gerhard Ruden entlassen. Das teilte die Staatskanzlei am Montagnachmittag in Magdeburg mit. Ruden habe keinen Gebrauch von seinem Recht gemacht, sich in dieser Angelegenheit zu äußern. Ihm waren die Amtsgeschäfte im April wegen umstrittener Äußerungen über Opfer des SED-Regimes untersagt worden. Seine Amtszeit endete regulär am Montag. Die Entlassung war nötig geworden, weil Ruden theoretisch bis zur Wahl eines neuen Beauftragten im Amt geblieben wäre und auch seine Bezüge weiter bekommen hätte. CDU und SPD streiten noch über die Nachfolge.
Ruden hatte kurz vor Ostern eingeräumt, dass er 1968 in einem Stasi-Verhör einen Schulfreund angeschwärzt habe, der später wegen versuchter Republikflucht zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden sei.
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