Ohne eigene Liga auf die WM-Bühne

Neuseeland trifft heute auf Debütant Slowakei

  • Lesedauer: 2 Min.

Für Fans in der Heimat ist es ein Mitternachts-Spektakel: Außenseiter Neuseeland will im fernen Südafrika aber ganz ausgeschlafen gegen den WM-Debütanten Slowakei für den ersten Sieg der »Kiwis« der WM-Historie sorgen. »Das ist eins der größten Spiele in der Geschichte des neuseeländischen Fußballs«, sagt Stürmer Chris Killen vor dem heutigen Match in Rustenburg. »Das erste Spiel ist eminent wichtig. Wir müssen etwas mitnehmen, wenn wir die Gruppe überstehen wollen«, sagte der Profi vom englischen Klub FC Middlesbrough.

Doch auch die Slowaken schielen aufs Weiterkommen. »Wir haben keine großen Erwartungen und gehören sicher nicht zu den Favoriten«, räumte Peter Pekarik vom VfL Wolfsburg ein. »Aber wir werden alles geben und versuchen, eine Überraschung zu schaffen.« Das Ziel ist das Achtelfinale. Illusionen macht sich Trainer Vladimir Weiss aber nicht. »Das wäre schon ein optimales Ergebnis für uns.«

Beide Trainer waren schon als Spieler bei einer WM. Weiss mit der Tschechoslowakei 1990 und Neuseelands Ricki Herbert 1982 bei der WM-Premiere der »Kiwis«. Damals verlor man das erste Spiel 2:5 gegen Schottland, nach einem 0:3 gegen die Sowjetunion und einem 0:4 gegen Brasilien war schon wieder Schluss.

Zum Punkte- und Torlieferanten will sich das Team um den in Göppingen geborenen Shane Smeltz diesmal nicht degradieren lassen – auch wenn es in Neuseeland nicht einmal eine eigene Liga gibt. »Wir sind nicht grün hinter den Ohren«, betonte Kapitän Ryan Nelsen, der bei den Blackburn Rovers in England spielt. Nelsens Stellvertreter Tim Brown, einer der Schlüsselspieler der »All Whites«, wird bei der Partie, die zu neuseeländischer Zeit um 23.30 Uhr beginnt, noch nicht zum Einsatz kommen. Er reiste nach einer Schulterfraktur, die er am 24. Mai bei einem Testspiel gegen Australien erlitten hatte, erst verspätet zur WM nach Südafrika.

Die Slowaken rechnen sich einiges in der Gruppe aus, den größten Erfolg haben sie aber schon erreicht. »Wir sind sehr stolz darauf, erstmals seit der Selbstständigkeit 1993 bei so einem großen Turnier dabei zu sein. Das ist etwas ganz Besonderes«, sagt Peter Pekarik. Trotz des David-Daseins in der Gruppe F mit dem vermeintlichen Goliath Italien wollen sie dies auch nach der Vorrunde noch sein. »Ich denke, wir werden mit Neuseeland und Paraguay um Platz zwei kämpfen«, meint Pekarik. dpa/ND

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