Neues vom Mixa

  • Ingolf Bossenz
  • Lesedauer: 1 Min.

Er ist ein Meister der Täuschung und tritt unter vielen Masken immer genau dort auf, wo ihn seine Verfolger am wenigstens vermuten … Was im Krimi von Edgar Wallace dem Hexer zugeschrieben wird, trifft zunehmend auf den Protagonisten der Augsburger Burleske zu: Ex-Bischof Walter Mixa. Erst tauchte der von Mitbrüdern und Papst aus dem Amt gedrängte Seelenhirte überraschend wieder in seiner Dienstwohnung im Augsburger Bischofspalais auf. Und statt nach Canossa will er sich nun nach Rom begeben, um dort vom Heiligen Vater höchstselbst die Rücknahme seiner Absetzung zu erreichen. Der Wirbel, den der sich inzwischen als Opfer eines Komplotts sehende Prälat veranstaltet, kommt seiner Kirche ausgesprochen ungelegen. Denn die Entfernung Mixas aus dem Gunstkreis des Klerus sollte ein sichtbares Zeichen sein für den Reinigungsprozess der von Missbrauchsaffären erschütterten Una Sancta.

Und der Mann hatte ja tatsächlich Dreck am Stecken, respektive am Krummstab (wenn auch nicht jenen Dreck, um den es bei den Skandalen in erster Linie ging). Er soll als Pfarrer Gelder veruntreut und Minderjährige verdroschen haben. Immerhin war seinerzeit die Prügelstrafe in Westdeutschland durchaus legal. Vielleicht macht der Mann deshalb jetzt Ärger. Fortsetzung folgt. Wie bei Wallace: Neues vom Hexer.

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