Nazi-Aufmarsch durch Sitzblockade gestoppt
Erfolg für Bürgerbündnis in Ost-Brandenburg
Strausberg (dpa/ND). Rund 500 Demonstranten eines Bürgerbündnisses haben am Samstag den geplanten Aufmarsch der rechtsextremen »Kameradschaft Märkisch Oder Barnim« in Strausberg (Brandenburg) gestoppt. Eine Sitzblockade habe die Rechten zur Umkehr gezwungen, sagte ein Mitglied eines Aktionsbündnisses gegen Rechtsextremismus in Strausberg. Rund 100 Neonazis waren nach Strausberg gekommen. Die Polizei sprach von friedlichen Protesten der Gegendemonstranten. Es wurden aber 50 Platzverweise ausgesprochen.
Etwa 200 der Gegendemonstranten hatten nach Angaben der Veranstalter an der Sitzblockade teilgenommen. Die Polizei wollte alle Personalien aufnehmen. Das musste vorher jedoch das Amtsgericht Strausberg prüfen. Nachdem dieses entschieden hatte, dass ein Verstoß gegen das Versammlungsrecht vorliegt und die Aufnahme der Personalien verhältnismäßig sei, wurden einige Demonstranten von der Straße getragen. Acht wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. An den Protesten nahmen auch Politiker teil: Die Parlamentarische Geschäftsführerin der LINKEN-Bundestagsfraktion, Dagmar Enkelmann, sowie die beiden Landtagsabgeordneten Kerstin Kaiser (LINKE) und Michael Jungclaus (Grüne) waren in Strausberg.
Die für die beiden kommenden Wochenenden angekündigten Aufmärsche in Brandenburg hat die rechtsextreme Kameradschaft laut Aktionsbündniss gegen Rechts zunächst abgesagt. Am 10. Juli ist nach Angaben des Bündnisses im Küstriner Ortsteil Manschnow jedoch bereits der nächste Aufmarsch geplant.
An den vergangenen Wochenenden hatten Bürger bereits in Bad Freienwalde, Bernau und Eberswalde gegen die Rechtsextremen protestiert.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.