Nazi-Aufmarsch durch Sitzblockade gestoppt

Erfolg für Bürgerbündnis in Ost-Brandenburg

  • Lesedauer: 2 Min.

Strausberg (dpa/ND). Rund 500 Demonstranten eines Bürgerbündnisses haben am Samstag den geplanten Aufmarsch der rechtsextremen »Kameradschaft Märkisch Oder Barnim« in Strausberg (Brandenburg) gestoppt. Eine Sitzblockade habe die Rechten zur Umkehr gezwungen, sagte ein Mitglied eines Aktionsbündnisses gegen Rechtsextremismus in Strausberg. Rund 100 Neonazis waren nach Strausberg gekommen. Die Polizei sprach von friedlichen Protesten der Gegendemonstranten. Es wurden aber 50 Platzverweise ausgesprochen.

Etwa 200 der Gegendemonstranten hatten nach Angaben der Veranstalter an der Sitzblockade teilgenommen. Die Polizei wollte alle Personalien aufnehmen. Das musste vorher jedoch das Amtsgericht Strausberg prüfen. Nachdem dieses entschieden hatte, dass ein Verstoß gegen das Versammlungsrecht vorliegt und die Aufnahme der Personalien verhältnismäßig sei, wurden einige Demonstranten von der Straße getragen. Acht wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. An den Protesten nahmen auch Politiker teil: Die Parlamentarische Geschäftsführerin der LINKEN-Bundestagsfraktion, Dagmar Enkelmann, sowie die beiden Landtagsabgeordneten Kerstin Kaiser (LINKE) und Michael Jungclaus (Grüne) waren in Strausberg.

Die für die beiden kommenden Wochenenden angekündigten Aufmärsche in Brandenburg hat die rechtsextreme Kameradschaft laut Aktionsbündniss gegen Rechts zunächst abgesagt. Am 10. Juli ist nach Angaben des Bündnisses im Küstriner Ortsteil Manschnow jedoch bereits der nächste Aufmarsch geplant.

An den vergangenen Wochenenden hatten Bürger bereits in Bad Freienwalde, Bernau und Eberswalde gegen die Rechtsextremen protestiert.

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -