Antonow will die US-Air-Force auftanken

Unerwarteter Bewerber aufgetaucht

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.
Die Bewerbungen zum Bau eines neuen Tankflugzeuges für die US-Air-Force ziehen sich in die Länge. Neben Boeing und Airbus ist nun ein neuer Wettbewerbsteilnehmer aufgetaucht. Er heißt Antonow.

Die US-Armee will mit 179 neuen Tankflugzeugen ihre zum Teil noch aus den 50er-Jahren stammende Flotte ersetzen. Seit fast einem Jahrzehnt buhlen die EADS-Tochter Airbus und Boeing um den Milliardenauftrag. Jetzt bekommen sie völlig unerwartete Konkurrenz. Der US-amerikanische Luftfahrtkonzern US Aerospace kündigte kurz vor Ablauf der Gebotsabgabe an, man werde mit dem ukrainischen Flugzeugbauer Antonow in den Wettbewerb einsteigen.

Die Bieterfrist der Ausschreibung endet am 9. Juli. Das kalifornische Unternehmen erbat eine Verlängerung um 60 Tage. Denn, so hieß es aus der Konzernzentrale: »Wir gehen davon aus, ein überlegenes Flugzeug zu einem sehr viel geringeren Preis als potenzielle Mitbieter anbieten zu können.« Noch ist nicht ganz klar, welchen Flugzeugtyp man als Grundmuster für das Tankerprojekt wählt. Im Gespräch sind die An-124, die An-122 und die An-112. Das Pikante an dem Projekt: US Aerospace stellte eine Endmontage in den Vereinigten Staaten in Aussicht. Gleiches hat auch Airbus vor. Doch nach dem Rückzug des einstigen Partners Northrop Grumman sucht man in den USA noch immer vergebens nach einem Ersatz. Airbus will eine militärische Variante des bewährten Airbus A 330 bauen. Boeing wird seine 767 in das Rennen um den Auftrag schicken.

Der Wettbewerb zwischen Airbus und Boeing um das 35-Milliarden-Dollar-Tankerprojekt dauert und wird mit harten Bandagen geführt. Die aktuelle Ausschreibung ist bereits der dritte Anlauf. Im ersten hatte Boeing den Zuschlag bekommen. Der wurde kassiert, als Bestechungsvorwürfe laut geworden waren. Beim zweiten Versuch erhielt Airbus den Zuschlag. Nach Protesten von Boeing war auch diese Pentagon-Zusage wieder zurückgezogen worden.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal