Viele freie Lehrstellen für Bewerber

Thüringen: Verbesserte Chancen für Hauptschüler

  • Lesedauer: 1 Min.

Erfurt/Gera (dpa/ND). Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) hat Lehrstellenbewerber und Unternehmen aufgefordert, ihre Warteposition aufzugeben. Wenige Wochen vor Beginn des Ausbildungsjahres hätten 4880 Bewerber noch keinen Lehrvertrag, gleichzeitig seien 4794 Stellen unbesetzt, erklärte Machnig am Dienstag in Erfurt. Er forderte die Firmen auf, sich schnell für Bewerber zu entscheiden und auch leistungsschwächeren Jugendlichen eine Chance geben. »Die Zeit, dass nur nach schulischer Qualifikation eingestellt werden kann, ist vorbei.« Aber auch die jungen Leute müssten aktiv werden, sich informieren und notfalls bei der Berufswahl umorientieren.

Allein die Internetbörse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostthüringen biete rund 200 offene Lehrstellen, teilte IHK-Weiterbildungsexperte Frank Zimmermann am Dienstag in Gera mit. »Chancen sind nahezu in allen Branchen noch vorhanden.« So würden Köche, Restaurant- und Hotelfachleute ebenso gesucht wie Zerspanungsmechaniker und Bürokaufleute. Bisher hat die Kammer 1201 unterschriebene Lehrverträge registriert. In diesem Jahr könnten wohl nicht alle freien Lehrstellen besetzt werden, hieß es. Grund ist die sinkenden Zahl der Schulabgänger. Dafür hätten aber Hauptschüler inzwischen so viele Chancen wie noch nie. Die Firmenchefs schauten nicht nur auf die Noten, erklärte Zimmermann. »Sie schauen auch auf Kriterien wie Fleiß, Motivation, Einsatzbereitschaft und praktische Begabung.«

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