Ölbohrloch soll nun verschlossen werden

BP startet Doppelmanöver im Golf von Mexiko

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New Orleans (dpa/ND). Es werden wohl die entscheidenden Tage und Wochen im Kampf gegen die schlimmste Umweltkatastrophe in der Geschichte der USA: Mehr als drei Monate nach Beginn des Öl-Dramas im Golf von Mexiko will BP heute ein Doppelmanöver starten, mit dem das Leck am Meeresboden von oben wie auch von unten verschlossen werden soll. Der Einsatzleiter der Regierung, Admiral Thad Allen, zeigte sich optimistisch, dass die Aktion gelingt.

Bei der Operation »Static Kill« soll durch den Deckel, mit dem das Bohrloch seit dem 15. Juli provisorisch abgedichtet ist, schwerer Schlamm gepumpt werden. Wenn der Druck im Bohrloch stabil bleibt, wird es mit Zement versiegelt. Das könnte bis zu sieben Tage dauern. Ein ähnlicher Versuch war jedoch vor zwei Monaten gescheitert, weil die Kraft des ausströmenden Öls viel zu groß war.

Währenddessen gehen die Ingenieure die letzten etwa 30 Meter der Entlastungsbohrung an, mit der die Quelle dann auch von unten verstopft werden soll. Gegen Ende der Woche könnte der Nebenzugang in mehr als fünf Kilometern unter dem Meeresboden auf die außer Kontrolle geratene Ölquelle treffen, schreibt die »New York Times«. Durch den Entlastungstunnel sollen dann ebenfalls Schlamm und Zement gepumpt werden, um das Bohrloch auch von unten und nunmehr endgültig zu versiegeln.

Derweil ist die US-Küstenwache unter Beschuss geraten. Nach einer Untersuchung hat sie dem Ölkonzern großzügig den Einsatz von umweltschädlichen Chemikalien zur Zersetzung des Öls gestattet. Dabei hatte die US-Regierung Ende Mai angeordnet, die Verwendung so stark wie möglich zu begrenzen.

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