Landrat wieder im Amt
Wendung im Jerichower Müllskandal
Der Landrat soll von Tongrubenbetreibern, die in großem Stil Abfälle unerlaubt abkippten, 370 000 Euro kassiert haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit geraumer Zeit gegen den 56-Jährigen, der alle Vorwürfe vehement zurückweist. Sie wirft ihm vor, den Tongrubenbetreibern gegen finanzielle und andere Gefälligkeiten Genehmigungen verschafft zu haben. Ermittler hatten am 24. Juni im Zuge einer Razzia in mehreren Bundesländern auch die Kreisverwaltung und die Wohnung des Landrats durchsucht. Das Landesverwaltungsamt hatte ihn daraufhin auf Anweisung des Innenministeriums vorläufig seines Dienstes enthoben. Der Kreistag beschloss jedoch am 14. Juli die Wiedereinsetzung, weil die Beweislage zu unsicher sei. Das Landesverwaltungsamt als kommunale Aufsichtsbehörde konnte die Entscheidung innerhalb eines Monats noch ändern, wollte das Verfahren aber nicht an sich ziehen.
In den Tongruben Vehlitz und Möckern sollen bis zu 1,3 Millionen Tonnen Hausmüll liegen, obwohl nur mineralische Abfälle wie Bauschutt erlaubt waren.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.