Polit-Promis für Beate Klarsfeld
Initiative fordert Bundesverdienstkreuz
Berlin (ND-Schäfer). In vielen Ländern wurde die NS-Aufklärerin Beate Klarsfeld ausgezeichnet. In Israel bekam sie die »Tapferkeitsmedaille der Ghettokämpfer«, in Frankreich darf sich die Journalistin schon länger als »Ritter der Ehrenlegion« fühlen, inzwischen sogar als »Offizier«. Deutschland aber tut sich schwer mit der Frau, die 1939 als Beate Auguste Künzel in Berlin geboren wurde: Außenminister Guido Westerwelle (FDP), der bei im Ausland lebenden Deutschen zuständig wäre, lehnt es seit März ab, Klarsfeld für das Bundesverdienstkreuz vorzuschlagen.
Dafür macht sich der Bielefelder »Initiativkreis Deportationsausstellung« stark – inzwischen mit politischer Unterstützung: Aus der LINKEN-Spitze haben Klaus Ernst, Gesine Lötzsch und Gregor Gysi unterschrieben, von den Grünen Claudia Roth und Cem Özdemir. Nach der Entscheidung vom Juli, das Bundesverdienstkreuz an den Fußball-Bundestrainer Joachim Löw zu verleihen, komme man um Klarsfeld nicht herum, so Initiativen-Sprecher Lutz Havemann.
Klarsfeld hatte in den sechziger und siebziger Jahren nicht nur den CDU-Kanzler Kurt Georg Kiesinger spektakulär als Nazi geoutet, sondern auch den FDP-Mann und Nazitäter-Lobbyisten Ernst Achenbach. Letzterer konnte nach Klarsfelds Enthüllungen nicht wie geplant als BRD-Vertreter zur EU nach Brüssel geschickt werden.
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