US-Klage gegen Berlin
Rückzahlung von Weltkriegsanleihen gefordert
Miami (AFP/ND). Ein US-Gericht hat eine Klage gegen Deutschland auf Rückzahlung von Anleihen zugelassen, die nach dem ersten Weltkrieg ausgegeben worden waren und deren Rückzahlung Adolf Hitler eingestellt hatte. »Das Berufungsgericht hat entschieden, dass die Klage gegen Deutschland verhandelt werden kann«, sagte der Anwalt der Beschwerdeführer, bei denen es sich um Investoren handelt, die in dem Unternehmen World Holdings mit Sitz in Tampa im Bundesstaat Florida zusammengeschlossen sind, am Mittwoch (Ortszeit) gegenüber AFP. Ein Verfahren könne dem Urteil zufolge nicht mit dem Argument abgelehnt werden, dass die Bundesrepublik ein souveräner ausländischer Staat sei, fügte Michael Elsner hinzu.
Seine Mandanten würden Rückzahlungen und Zinsen in Höhe von »über 450 Millionen Dollar« geltend machen, führte Elsner aus. Die Angelegenheit werde nun an ein Bezirksgericht in Miami zurückverwiesen. Die Staatsanleihen hatte Deutschland laut Gerichtsakten nach dem ersten Weltkrieg herausgegeben, um den Wiederaufbau des Landes finanzieren zu können. Als Hitler 1933 Reichskanzler wurde, stellte er die Rückzahlung der Darlehen ein.
Laut Elsner hatte die Bundesregierung in dem Rechtsstreit argumentiert, der Großteil der Anleihen sei nach dem zweiten Weltkrieg zurückgezahlt worden. Viele Schuldscheine seien aber von sowjetischen Soldaten gestohlen worden. Um als rechtmäßiger Besitzer der Anleihepapiere seine Ansprüche dennoch geltend machen zu können, sei ein Beglaubigungsprozess in Deutschland Voraussetzung gewesen. Ein Vertreter der deutschen Botschaft in Washington wollte sich dazu äußern.
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