U-Bahn-Schläger angeklagt

Nürnberger Linker wurde im April fast getötet

  • Lesedauer: 1 Min.

Nürnberg (dpa/ND). Knapp vier Monate nach der Tat hat die Staatsanwaltschaft gegen den mutmaßlichen Nürnberger U-Bahn-Schläger Anklage wegen versuchten Totschlags erhoben. Sie wirft dem 24-Jährigen nach Angaben vom Montag auch gefährliche Körperverletzung vor.

Der Kampfsportler war nach der Tat zunächst geflüchtet und hatte sich einen Tag später selbst der Polizei gestellt. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Der Mann steht im Verdacht, Ende April nach einer Rangelei einen am Boden liegenden 17-Jährigen mit Fußtritten traktiert zu haben. Das lebensgefährlich verletzte Opfer wurde kurz danach bewusstlos und fiel ins Koma. Sollte es zum Prozess kommen, will die Staatsanwaltschaft 25 Zeugen und zwei Sachverständige und ein Überwachungsvideo vom Tatort aufbieten, wie es in einer Mitteilung heißt. Täter und Opfer waren laut Ermittlern am 28. April in einer Nürnberger U-Bahn aufeinandergetroffen. Dort soll 17 Jahre alte Praktikant eine Bemerkung über die Bauchtasche der Marke »Thor Steinar« gemacht haben, die die Freundin des 24-Jährigen trug. Die Marke ist vor allem bei Angehörigen der rechten Szene beliebt. Mit dieser Bemerkung habe sich der 17-Jährige gegenüber dem Paar als »Linker« zu erkennen gegeben, stellt die Staatsanwaltschaft fest.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -