Erik Helgeson behält Job

Schwedische Hafenarbeitergewerkschaft kämpft vor Gericht

Erik Helgeson tritt für die internationale Solidarität der Hafenarbeiter gegen Israels brutale Kriegsführung ein.
Erik Helgeson tritt für die internationale Solidarität der Hafenarbeiter gegen Israels brutale Kriegsführung ein.

In einem vorläufigen Beschluss hat das Arbeitsgericht festgestellt, dass die im Februar ausgesprochene Kündigung des stellvertretenden Vorsitzenden der unabhängigen Gewerkschaft Svenska Hamnarbetarförbundet unwirksam ist. Das Unternehmen Göteborg Roro Terminals (GRT) habe Erik Helgeson, der seit zwei Jahrzehnten im Hafen der westschwedischen Stadt arbeitete, entlassen, ohne einen sachlichen Grund dafür ausreichend belegen zu können. Helgeson waren geschäftsschädigende Illoyalität und Verstoß gegen das Sicherheitsschutzgesetz vorgeworfen worden. Der Gewerkschafter hatte zuvor zu einer Blockade der Lieferungen von Kriegsmaterial auf dem Seeweg aus Schweden an Israel aufgerufen.

Seine Organisation, die sich 1972 als klassenkämpferische Alternative zur Transport-Sparte des Gewerkschaftsbundes LO gebildet hatte, sieht seinen Rausschmiss unter Hinweis auf Gründe der nationalen Sicherheit als politisch motivierten Akt der Einschüchterung und Angriff auf Gewerkschaftsrechte an. Mit dem Ziel, Helgesons Weiterbeschäftigung durchzusetzen, hatte die Gewerkschaft gegen GRT und den Verband der Hafeneigner Sveriges Hamnar Klage eingereicht.

Das Fortbestehen des Arbeitsverhältnisses mit Helgeson sei für die Aktivitäten seiner Gewerkschaft bedeutsam, wird in der Entscheidung von Freitag betont. Damit behält Helgeson bis auf Weiteres seinen Job und sein Einkommen. Es ist nur ein Teilerfolg, denn Arbeit hat er damit nur auf dem Papier. Den Zugang zu seinem Arbeitsplatz im Göteborger Hafen darf ihm Roro Terminals weiterhin verweigern. Ein endgültiges Urteil wird erst Anfang kommenden Jahres erwartet.

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