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Bundeswehr auf der Jagd nach Taliban

Grüne: Indirekt beteiligt an gezielten Tötungen

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin/Kabul (dpa/ND). Deutsche Elitesoldaten haben in Afghanistan in den vergangenen drei Jahren über 50 Aufständische festgenommen und an afghanische Behörden übergeben. Die Spezialkräfte der »Task Force 47« der Bundeswehr hätten bei ihren Operationen mehrfach Unterstützung aus der Luft bekommen, heißt es in der Antwort von Verteidigungsstaatssekretär Thomas Kossendey auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen. Zweimal sei es zu Bombardements gekommen.

»Task Force 47« ist seit Oktober 2007 mit bis zu 120 Soldaten in Afghanistan im Einsatz. Aufgabe ist es, gezielt gegen Taliban-Kämpfer vorzugehen, die auf einer Liste der NATO-Truppe ISAF stehen. Für eine der insgesamt vier Ziellisten hat die Bundeswehr bisher 15 Personen gemeldet, denen »ein konkretes Gefährdungspotenzial für ISAF und die afghanischen Sicherheitskräfte zugeordnet« worden sei. Zwei davon sind laut Verteidigungsministerium in Gefechten getötet worden, davon einer von der afghanischen Armee und einer bei einer Zugriffsoperation von US-Spezialkräften.

Für den Grünen-Abgeordneten Hans-Christian Ströbele ist damit eine indirekte Beteiligung der Bundeswehr an gezielten Tötungen belegt. »Ich halte diese Praxis für einen Verstoß gegen Grundgesetz, Völkerrecht und Menschenrechtskonvention«, erklärte er.

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