Afghanistan: Tornados vor Abzug
Bundeswehr stellt mehr Ausbilder bereit
Berlin (AFP/ND). Nach dreijährigem Einsatz zieht Deutschland die in Afghanistan zur Aufklärung eingesetzten Tornado-Kampfflugzeuge ab. Das Verteidigungsministerium schickte den Obleuten der Bundestagsfraktionen am Donnerstag eine entsprechende Mitteilung. Die sechs Tornados liefern seit April 2007 für die NATO-Truppe ISAF Lagebilder über Afghanistan, nun sollen sie bis November rückverlegt werden.
Die durch den Tornado-Abzug frei werdenden 90 Bundeswehr-Dienstposten sollen nach Angaben des Verteidigungsministeriums im Bereich Aufbau und Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte eingesetzt werden. Deutschland folgt damit einer Empfehlung von ISAF-Oberfehlshaber David Petraeus. Allerdings bleiben die Kampfflugzeuge des Aufklärungsgeschwaders 51 »Immelmann« in Deutschland als Reserve auf Abruf und können kurzfristig wieder an den Hindukusch verlegt werden.
Grünen-Experte Omid Nouripour nannte den Abzug der Tornados »überfällig«. »Sie binden große finanzielle und personelle Ressourcen ohne relevanten Nutzen«, erklärte er. Paul Schäfer von der Linksfraktion forderte, dass die Tornados den »Anfang des Gesamtabzugs aus Afghanistan« bilden müssten. Keinesfalls dürfe damit die Entsendung von noch mehr deutschen Soldaten eingeleitet werden.
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