Nazi-Seiten im Internet ermittelt

Amadeu-Antonio-Stiftung übergab Datensätze an Staatsanwaltschaft

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (epd/ND). Nach monatelanger Recherche hat die Amadeu-Antonio-Stiftung jetzt zahlreiche Datensätze rechtsextremer Internetseiten an die Staatsanwaltschaft zur Überprüfung auf mögliche strafbare Inhalte übergeben. Wie die Stiftung am Montag in Berlin mitteilte, wurden im Rahmen einer Aktion des Internetdienstleisters clickworker.com und des Internetportals Netz-gegen-Nazis.de über 1550 rechtsextreme Webseiten, Einträge in sozialen Netzwerken und Videos ermittelt.

Die Internet-Recherche hätten die freien Mitarbeiter von Clickworker übernommen, die sonst für Kunden unter anderem Informationen aus dem Internet zusammentragen und bearbeiten. Die Auswertung habe die Redaktion von Netz-gegen-Nazis.de, das Internetportal der Amadeu-Antonio-Stiftung und die Wochenzeitung »Die Zeit«, übernommen. Dabei habe sich gezeigt, dass »neben erwartbaren« Seiten rechtsextremer Organisationen und geschichtsrevisionistischen »Aufklärungsseiten« zahlreiche Angebote existieren, »die Rechtsextremismus als Lebensstil und Jugendkultur verbreiten«.

Die Chefredakteurin von Netz-gegen-Nazis.de, Simone Rafael, lobte das Engagement gegen Rechtsextremismus als beispielhaft. Es sei wichtig, dass sich Nutzer und Internet-Unternehmen überlegen, wie Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung im Internet »möglichst wenig Verbreitung finden«. Für Seiten, die jugendgefährdende Inhalte verbreiten, sei die gemeinsame Einrichtung der Bundesländer jugendschutz.net gebeten worden, Kontakte zu Providern oder Seitenbetreibern aufzunehmen, ob sie derartigen Inhalten Platz geben möchten. Über hass-im-netz.info könnten rechtsextreme Internetseiten direkt gemeldet werden.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal