Chancenlos gegen Brasilien

Durch das 0:3 verpassen die deutschen Volleyballer das WM-Halbfinale / Nun folgt Platzierungsrunde

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Die erste WM-Medaille seit 40 Jahren war am Ende nicht mehr als ein Wunschtraum. Zu klar wurde das ersehnte Halbfinale durch die glatte 0:3-Niederlage (17:25, 20:25, 19:25) gegen Weltmeister Brasilien verfehlt, zu klar war einmal mehr bei dieser WM in Italien der Abstand zu einem der absoluten Top-Teams. »Wir haben unser Potenzial nicht ausgeschöpft. Wir haben unser Grundlevel bei dieser WM einfach nicht erreicht«, bemängelte Verbandssportdirektor Günter Hamel.

Nun lockt immerhin noch Platz fünf – und damit die beste WM- Platzierung seit 36 Jahren. Am frühen Donnerstag brach das junge deutsche Team von Rom aus nach Modena auf, wo heute zunächst Olympiasieger USA der Gegner ist. Danach warten entweder der früh gestürzte Mitfavorit Russland oder die starken Bulgaren. »Wir sind da in einer illustren Gesellschaft, die um die Plätze fünf bis acht spielt«, betonte Hamel. Deshalb sein Fazit – trotz aller Einschränkungen – vor den letzten beiden Partien: »Das Glas ist natürlich halbvoll!«

Doch wie schon bei der EM 2009, als das mit Medaillenhoffnungen gestartete deutsche Team am Ende nur Platz sechs belegte, wurde auch die erste WM unter der Regie des neuen Bundestrainers Raúl Lozano keine richtige Erfolgsgeschichte. Insgesamt vier Niederlagen stehen vor den Platzierungsspielen drei Siegen gegenüber. Die souveränen Erfolge waren allesamt Pflichtsiege – Kanada, Puerto Rico und die wackeren Tschechen sind in der Weltrangliste deutlich schlechter platziert als die DVV-Männer.

Gegen die großen Mannschaften gab es teilweise regelrechte Lehrstunden. 0:3 gegen Serbien, 1:3 gegen den WM-Gastgeber Italien und nun das glatte 0:3 gegen Brasilien – alle drei Teams stehen neben Kuba im Halbfinale. »Wir sind gegen die ganz Großen einfach nicht zu unserer Leistung gekommen. Warum, das müssen wir klären«, sagte Hamel nach seiner Rückkehr nach Deutschland. Derweil lobte Bundestrainer Lozano: »Es ist das erste Mal, dass das wiedervereinigte Deutschland unter den ersten acht Teams bei einer WM ist.« dpa

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