Kritik von allen Seiten

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: 1 Min.

Nun auch noch die Bundesagentur! Ursula von der Leyens Pläne, an Kinder aus Hartz-IV-Familien sogenannte Bildungsgutscheine auszugeben, stoßen allenthalben auf Kritik. Dabei drängt die Zeit. Bereits zum ersten Januar muss Schwarz-Gelb den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes nachgekommen sein und die Bildungsbedarfe von armen Kindern besser berücksichtigen. Nun rächt sich, dass sich die Ministerin weigert, den betroffenen Kindern und Jugendlichen ihr »Bildungsgeld« über den Regelsatz auszuzahlen. Immer wieder hieß es, deren verantwortungslose, weil arbeitslose Eltern würden das Geld für Alkohol und Zigaretten anstatt für Nachhilfe oder Musikunterricht ausgeben. Ganz bewusst ignorierte man die Einwände von Sozialverbänden, die aus ihrer alltäglichen Praxis wissen, dass dies nur einen kleinen Prozentsatz der Eltern betrifft. Aber die Ministerin zeigte sich unbelehrbar: Sachleistungen vor Geldleistungen, so ihre Devise. Dabei wäre eine Erhöhung des Regelsatzes bürokratisch einfach zu handhaben. Das Geld, das nun für die Bildungsgutscheine aufgewendet werden muss, sollte man besser in zusätzliche Sozialarbeiter investieren. Diese könnten denjenigen Eltern helfen, die Probleme haben, ihr Geld sinnvoll auszugeben. Und zwar direkt vor Ort. Doch so pragmatische Ansätze sind politisch nicht gewollt.

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