Mogelpackung

Maria Neuhauss über die europäische Klimapolitik

  • Maria Neuhauss
  • Lesedauer: 1 Min.
Beim Verbrenner-Aus 2035 hat es die EU vorgemacht: Erst eine Klimaschutzmaßnahme beschließen, nur um sie später wieder zu kippen.
Beim Verbrenner-Aus 2035 hat es die EU vorgemacht: Erst eine Klimaschutzmaßnahme beschließen, nur um sie später wieder zu kippen.

Das neue Zwischenziel der EU, 90 Prozent der CO2-Emissionen gegenüber dem Stand von 1990 bis 2040 einzusparen, klingt zunächst ehrgeizig, entpuppt sich jedoch als Mogelpackung. Ganze fünf Prozent können die EU-Staaten dabei nämlich über Emissionszertifikate aus dem Ausland abdecken.

Ein weiteres Problem ist die Revisionsklausel: Alle zwei Jahre soll geprüft werden, ob die EU auf dem richtigen Weg ist – und ob das Klimaziel mit Europas Wettbewerbsfähigkeit vereinbar ist. Gerade für den Fall, dass Wälder und Moore doch nicht so viele Emissionen kompensieren können, wie großzügig eingeplant wurde, ist mit einer Revision des 2040er Ziels zu rechnen.

Wie man dann in der kurzen Zeit bis 2050 Klimaneutralität erreichen will, steht in den Sternen. Zu befürchten ist, dass auch dank der Revisionsklausel Fakten geschaffen werden, die dieses Ziel nicht mehr erreichbar erscheinen lassen. Verschleppter Klimaschutz ist dann am Ende das schlagkräftigste »Argument« gegen denselben.

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -