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Cholera überspringt die Grenze

Erster Fall in Haitis Nachbarland entdeckt

  • Hans-Ulrich Dillmann
  • Lesedauer: 2 Min.
In der Dominikanischen Republik, Haitis Nachbarland, ist der erste Cholera-Fall entdeckt worden. Ein haitianischer Bauarbeiter wurde in Higüey, in der östlichen Provinz Altagracia, in ein Krankenhaus eingeliefert.

Der 32-jährige Bauarbeiter habe nachweislich Cholera, erklärte der dominikanische Gesundheitsminister Bautista Rojas Gómez. Vermutlich habe er sich bei einem Besuch in seiner Heimat mit den Erregern angesteckt. Die Mehrzahl der Bauarbeiter in der Touristenregion mit den Ferienhochburgen Bávaro und Punta Cana stammt aus Haiti.

Nach dem Ausbruch der Cholera-Epidemie im Nachbarland hatte die Dominikanische Republik drastische Kontrollen eingeführt und zeitweise die Märkte an den beiden offiziellen Grenzübergängen zwischen den beiden Staaten auf der Karibikinsel Hispaniola geschlossen. Das hatte heftige Proteste zur Folge, da diese Märkte für die Grenzregion vital sind. Viele Haitianer können sich nur auf dominikanischer Seite mit ausreichenden Lebensmitteln versorgen. Auch für die dominikanischen Großhändler stellt der Markt eine wichtige Einkommensquelle dar.

Größtes Problem für die Dominikanische Republik sind allerdings die möglichen Auswirkungen auf den Tourismus. Jährlich besuchen fast vier Millionen Urlauber das Land. Sollten weitere Cholera-Fälle bestätigt werden, sind nachhaltige Auswirkungen auf die Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft zu befürchten.

In Haiti ist die Zahl der Cholera-Toten inzwischen auf über 1100 angestiegen. Auch im Gefängnis der nordöstlich von Port-au-Prince gelegenen Stadt Hinche sind Insassen an der Epidemie gestorben. Die Weltgesundheitsorganisation hat zum ersten Mal die Befürchtung geäußert, dass in Haiti bis zu eine Viertelmillion Menschen an der Cholera erkranken könnten.

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