Brent Spar: Erfolg mit Schönheitsfehler

  • Lesedauer: 1 Min.

Am 30. April 1995 besetzten mehrere Greenpeace-Aktivisten die zur Versenkung in der Tiefsee vorgesehene Öltank-Insel »Brent Spar«. »Brent Spar« diente seit 1976 dem Ölkonzern Shell als Beladestation für Öltanker im Brent-Ölfeld der Nordsee. Die britischen Behörden hatten die Versenkung genehmigt.

Die Greenpeace-Aktion fand nicht nur bei Umweltschützern Beifall. Auch die deutsche Regierung (damals schwarz-gelb!) protestierte und forderte eine Entsorgung der Plattform an Land. Shell allerdings stellte sich stur und ließ räumen. Doch inzwischen hatte Greenpeace in den Niederlanden und Deutschland einen Boykott der Shell-Tankstellen organisiert, der in beiden Ländern zu empfindlichen Umsatzrückgängen für den Konzern führte.

Nach neuerlicher Greenpeace-Besetzung gab die Organisation bekannt, es seien nicht nur 100 Tonnen, sondern 5500 Tonnen giftige Ölrückstände an Bord. Eine falsche Zahl, wie sich später zeigte.

Der Boykott allerdings hatte schon vor dieser Meldung ein Ausmaß erreicht, das Shell am 10. Juni dazu zwang, nachzugeben und einer Entsorgung an Land zuzustimmen. Die Ölplattform wurde nach Norwegen geschleppt und dort verschrottet. 1998 einigten sich die Anrainer des Nordostatlantiks endgültig auf ein Versenkungsverbot für Ölanlagen. StS

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.