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Besonnenheit

Klaus Joachim Herrmann über Umgang mit Gefährdungslagen

  • Lesedauer: 2 Min.

Besonnenheit, wie sie im Abgeordnetenhaus einmütig beschworen wurde, ist der beste Ansatz. Beim Ruf »Keine Panik!« zittert vielleicht etwas die Stimme und das Gegenteil von Beruhigung ist erreicht. Terror- und andere (Un-)Sicherheitslagen fordern bedachte Zuwendung. Gefährdungen terroristischer Art sind Zwangslagen, in die man trotz aller Vorsicht – durchaus im Wortsinne des Voraussehens – geraten kann.

Gerade Berechenbarkeit ist nicht das Merkmal des Terrorismus. Aber bis etwas geschehen ist, kann nur schwer etwas dagegen unternommen werden. Warnungen sind ernst zu nehmen. Je mehr Informationen aber offen gehandelt werden, desto mehr lässt sich Unwissen oder bewusste Irreführung fürchten. Denn alles andere wäre ja die offene Aufforderung an Täter, sofort Ort, Zeit und Vorgehen zu ändern – oder beizubehalten. Wenn man wirklich über genauere Kenntnis verfügte, wäre längst und entschlossen zu handeln.

Dass Flughäfen, Bahnhöfe aller Art und eine Hauptstadt mit Stätten von höchstem symbolischen Wert besonders gefährdet sind, ist selbstverständlich. Gerade hier muss der Eindruck gesichert werden, das Mögliche werde getan – zum Beispiel mit schwer bewaffneten Streifen und erhöhter Wachsamkeit. Zudem muss die Gewissheit vermittelt werden, alles Richtige werde geschehen, wenn es denn nötig sein sollte. Die Politik bemüht sich, die Berliner haben vom Polizeipräsidenten ihr Lob für unaufgeregte Wachsamkeit schon.

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