Afrikaner fordern mehr Hilfen für Anpassung an Klimawandel
Sowohl extremere Trockenheit wie auch stärkere Überschwemmungen vernichteten immer öfter die Lebensgrundlage der Menschen, sagte Agboklu, der in Ghana ein Netzwerk religiöser Gruppen zum Klimaschutz koordiniert. »Die Folgen verschärfen die Armut auf dem Kontinent.« 70 Prozent der Menschen in Afrika arbeiteten in der Landwirtschaft. »Weil es selten Bewässerungssysteme gibt, sind die meisten von ihnen auf den Regen angewiesen.« Doch der bleibe immer öfter aus, weil die Dürre zunehme.
Der Westafrikaner schilderte die Situation in Kenia, wo etliche Bauern durch anhaltende Trockenheit ihr Vieh verloren haben. »Viele konnten ihre Kredite nicht mehr bezahlen und verloren dann auch noch ihr Land, einige begingen am Ende Suizid.« Der Norden könne beispielsweise Umwelttechnik, hitzebeständigere Saaten sowie Umsiedlungsprogramme finanzieren, um den betroffenen Menschen zu helfen. Das sei auch für Fischer in Ghana wichtig, die durch stetig wachsende Wellen vertrieben würden: »Jährlich verliert Ghana drei Meter seiner Küstenlinie.«
Durch stärkere Überflutungen explodiert Agboklu zufolge in vielen Regionen Afrikas die Zahl der Malaria-Fälle. Der Klimawandel habe überdies spürbare Folgen für die Artenvielfalt. »Bezogen auf das Jahr 1990 muss der Norden deshalb die klimaschädlichen CO2-Emissionen bis 2020 um 45 Prozent reduzieren«, forderte Agboklu. Dem von ihm geleiteten und von den Vereinten Nationen vergangenes Jahr mit einem Umweltpreis ausgezeichneten Netzwerk gehören Christen, Muslime, Buddhisten und Bahai an.
Internet: www.climate-ethics-bremen.de; www.norddeutschemission.de
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