Werbung

Alternativlos

Standpunkt von Uwe Sattler

  • Lesedauer: 2 Min.

Silvio Berlusconi hat es wieder geschafft. Zwar demonstrierten auch am Dienstag, zeitgleich mit der Abstimmung über den Premier im Parlament, erneut Zehntausende in Rom gegen die Regierung. Zwar haben die Italiener die Eskapaden satt, die sich ihr Premier immer wieder leistet. Zwar wollen die ehemaligen Partner Berlusconis inzwischen selbst an die Spitze der Rechten. Zwar fürchten die Menschen von Mailand bis Palermo, noch tiefer in den Strudel der Krise gerissen zu werden. Trotzdem sind laut jüngsten Umfragen 56 Prozent der Italiener mit ihrer wirtschaftlichen Situation zufrieden. Und hätte es Neuwahlen gegeben, wären Berlusconi und seine Partei laut Prognosen abermals auf dem ersten Platz gelandet.

Die – wenn auch bröckelnde – Stabilität, die Berlusconi dem Land gibt, scheint vielen Italienern, auch im Parlament, so bedeutsam, dass sie Abstriche bei Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Sozialstaatswesen in Kauf nehmen. Zumal niemand weiß, was – und wer – nach dem »Cavaliere« kommt. Jenseits der Rechtsparteien wird seit Jahren um die Führung der Opposition gestritten, statt einen Gegenkandidaten zu Berlusconi aufzubauen. Die Staatspräsidenten haben sich zur Alt-Männer-Riege ohne politisches Gewicht degradieren lassen. Und die Linke in Italien ist in Dutzende Gruppen und Grüppchen zersplittert. Es ist nicht seine Stärke als Regierungschef, die Berlusconi an der Macht hält. Es ist die Schwäche der Opposition.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal