Schnee von morgen

Es hat geschneit! Allen Klagen zum Trotz hat der Winter auch seine guten Seiten. So zeigt er Alternativen im Verkehrsbereich auf: Fahrten mit dem Auto zum Bäcker um die Ecke werden merklich reduziert, die Lufthansa empfiehlt genervten Reisenden, die Bahn zu nehmen, und so mancher eingefleischte Individualberufspendler nutzt lieber mal den öffentlichen Nahverkehr – lässt man die Berliner S-Bahn beiseite.

Selbst die Deutsche Bahn zeigte am Montag mal, dass sie besser sein kann als ihr Ruf; Reisende kamen im Schnitt mit lediglich 30 Minuten Verspätung ans Ziel. Am Luftdrehkreuz Rhein-Main war dagegen oft tagelanges Ausharren angesagt, und einige Autobahnen wurden komplett für den Lkw-Verkehr gesperrt. Würde die Verkehrspolitik endlich ihren Autoindustrie- und Flugverkehrslobbyismus beenden und die Bahnmitarbeiter von Kosten- und Rationalisierungsdruck befreien, könnte man den kommenden Jahren gelassen entgegensehen. Klimawandelbedingt darf ja wieder vermehrt mit kalten, schneereichen Wintern gerechnet werden.

Die Gefahr, dass verärgerte Reisende mit den verantwortlichen Verkehrspolitikern der Republik jetzt ausgiebig Schlitten fahren, ist übrigens trotzdem eher gering: Wie so manches andere sind derzeit auch Schlitten praktisch ausverkauft.

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