Zahlen & Fakten

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Sahelzone

Im Jahr 2010 gab es eine Reihe von Umweltkatastrophen, die mit dem Klimawandel in Zusammenhang gebracht werden. Dazu zählen insbesondere die schweren Überschwemmungen in Pakistan, Myanmar und Burkina Faso. Weniger Aufmerksamkeit erregte dagegen die anhaltende Dürre in der Sahelzone. Das Lebensmittelprogramm (WFP) der Vereinten Nationen sah sich deshalb Mitte des Jahres genötigt, Alarm zu schlagen: Insbesondere in den Staaten Niger, Tschad und Mali seien zehn Millionen Menschen von Hunger bedroht.

Nach jüngsten Angaben der Diakonie Katastrophenhilfe hat sich die Situation seither nicht entspannt. Allein im Nordwesten Tschads sei jedes vierte Kind unter fünf Jahren akut unterernährt. Auch die Ernte im September konnte laut einer Studie des National Bureau of Economic Research der Tufts University in Massachusetts daran nichts ändern. Während die Getreideernten in Subsahara-Afrika in diesem Jahr insgesamt deutlich stiegen, verzeichnete die Sahelzone sinkende Produktivität.

Die Sahelzone, ein rund 150 Kilometer breiter semiarider Streifen zwischen der Sahara und der Trocken- bzw. Feuchtsavanne Zentralafrikas, erstreckt sich über 6000 Kilometer vom Atlantik zum Roten Meer. Schwere Hungersnöte nach Dürren gab es hier bereits in den 70er und 80er Jahren. Seither hält der Trend unterdurchschnittlicher Niederschläge an. Kommt es zu schweren Monsunregenfällen, können diese auf den ausgetrockneten Böden zu massiven Überschwemmungen führen wie 2007, als Millionen Menschen obdachlos wurden.

Dies führen Wissenschaftler auf den Klimawandel und speziell die Erwärmung der umgebenden Meere zurück. Entscheidend für den Sahel-Niederschlag ist der Temperaturgegensatz zwischen Kontinent und Ozean. Ist dieser Gegensatz relativ gering, ist auch der Luftdruckgegensatz gering und der Sommermonsun schwach. ND

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