Ställe zum Mieten in Thüringen?
Bauernpräsident: Moderne Haltung für weniger Tiere
Erfurt (dpa/ND). Thüringens Bauernpräsidenten Klaus Kliem kann sich vorstellen, dass Landwirte vom Staat gebaute Ställe mieten. Das Thüringer Modell der Mietfabriken sollte auch auf die Landwirtschaft übertragen werden, sagte Kliem am Montag in Erfurt. Thüringen hatte in einigen Fällen über die Landesentwicklungsgesellschaft Werkshallen unter anderem in Jena oder bei Arnstadt bauen lassen, die von Unternehmen genutzt werden. »Warum sollte das nicht in der Landwirtschaft gehen?«, fragte Kliem. Angesichts der dramatisch gesunkenen Tierbestände in Thüringen müsste mehr in moderne Ställe mit artgerechter Haltung investiert werden.
Gerade den Milchviehbetrieben, die unter dem Preiskampf bei Milch gelitten hätten, mangele es jedoch an Finanzkraft. Mietställe könnten ein Weg sein, um nötige Investitionen zu ermöglichen, sagte Kliem. Landwirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU) äußerte sich zu dem Vorstoß des Bauernpräsidenten zurückhaltend. »Wir denken darüber nach.« Bei dem Modell müssten Wettbewerbs- und Beihilferegeln der EU eingehalten werden. Die seien im Agrarbereich noch strikter als bei der Wirtschaftsförderung, äußerte Reinholz.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes ist der Rinderbestand in Thüringen innerhalb von elf Jahren um etwa ein Fünftel gesunken. Bei Milchkühen betrug der Rückgang sogar 25 Prozent.
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