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Hohe Kosten

Standpunkt von Haidy Damm

  • Lesedauer: 1 Min.

Den Organisatoren der Demonstration für eine bäuerliche und ökologische Landwirtschaft spielt die erneute Aufdeckung von verunreinigten Lebensmitteln in die Hände. Im Angesicht des Dioxin-Skandals werden sich wohl mehr Menschen entscheiden, ein Zeichen zu setzen gegen Massentierhaltung und industrielle Landwirtschaft. Denn das ist das eigentliche Anliegen des gesellschaftlich breiten Bündnisses. Und so sehr ihnen die Aufmerksamkeit auch nützt, genauso droht dieses grundsätzliche Anliegen angesichts von zeitweilig rund 1000 gesperrten Höfe in den Hintergrund zu geraten.

Hierzulande gehen viele Verbraucher noch immer davon aus, dass ökologisch erzeugte Produkte eine Sache für Reiche sind. Sicher, direkt an der Ladentheke ist der Unterschied spürbar. Zwei Argumente gehen dabei aber verloren. Zunächst ist die industrielle Landwirtschaft politisch gewollt und wird entsprechend mit Subventionen unterstützt. Gleichzeitig kosten auch die billig produzierten Lebensmittel weitaus mehr, als die Kunden direkt an der Kasse zahlen. Allein die BSE-Krise hat nach Angaben der EU-Kommission bis zu 20 Milliarden Euro gekostet. Der Weltagrarbericht hat 2008 festgestellt, dass unser Ernährungssystem eine der wichtigsten Ursachen für den Klimawandel, das Artensterben, Umweltvergiftung, Wasserknappheit, vermeidbare Krankheiten und Kinderarbeit ist. Würden diese Kosten mit eingerechnet, wäre klar: Dieses Modell ist nicht zukunftsfähig.

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