Medwedjew: Es herrschte Anarchie

Präsident fordert nach Attentat mehr Sicherheit

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Moskau (Agenturen/ND). Nach dem Selbstmordanschlag mit 35 Toten auf dem Moskauer Flughafen Domodedowo will der russische Präsident Dmitri Medwedjew den Anti-Terror-Kampf deutlich verschärfen. Russland brauche mit Blick auf die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi und andere Großereignisse einen »maximalen Schutz vor Anschlägen«, sagte er am Dienstag vor Vertretern des Inlandsgeheimdienstes FSB. Der Kremlchef rügte laxe Sicherheitsvorkehrungen auf dem Airport. Dort habe praktisch Anarchie geherrscht. Jeder habe kommen und gehen können, ohne kontrolliert zu werden. Unter den Toten sind acht Ausländer, darunter ein Deutscher, ein Österreicher, zwei Briten und ein Bulgare.

Viele Verletzte schweben weiter in Lebensgefahr. Ermittler wollen den Attentäter, der in einer Ankunftshalle die Bombe gezündet hatte, über eine DNA-Analyse identifizieren. Der Mann sei bei der Sprengung der mit Nägeln und Schrauben gespickten Bombe wie viele seiner Opfer derart zerrissen worden, dass das Gesicht kaum zu erkennen sei. Das meldeten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Ermittler und Gerichtsmediziner. Fahnder hatten Kopf und Hände auf dem Flughafen sichergestellt und danach erklärt, es handele sich um einen Mann mit kaukasischem oder arabischem Aussehen.

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