Wo sich Kunst und Business begegnen

Die 23. Internationale Kulturbörse in Freiburg im Breisgau ist nicht nur für Fachbesucher interessant

  • Michael Scheuermann, Freiburg
  • Lesedauer: 3 Min.
In der kommenden Woche heißt es wieder »Bühne frei« und »Messestände auf«, wenn in der Messe Freiburg die Internationale Kulturbörse Freiburg zum 23. Mal stattfindet. Die Internationale Fachmesse für Bühnenproduktionen und Musik gehört zu den ältesten und renommiertesten Fachveranstaltungen im Kultur- und Eventbereich und lockt jedes Jahr Tausende von Besuchern in die Breisgaumetropole.
Großes Künstler-Agenten-Treffen auf der Freiburger IKF
Großes Künstler-Agenten-Treffen auf der Freiburger IKF

Theater, Varieté, Musik, Kabarett, Zirkus, Clownerie, Tanz – alles was das Publikum begehrt präsentiert sich ab Montag auf der 23. Internationalen Kulturbörse Freiburg (IKF). Vier Tage lang werden dann in den Freiburger Messehallen 150 Künstler- und Künstlergruppen aus 23 Ländern auf kritische Kulturagenten losgelassen. Während sich die einen im besten Licht zeigen wollen, suchen die anderen für zahlreiche Aufführungsorte in Deutschland, der Schweiz und Österreich Bewährtes, Außergewöhnliches oder noch nie Dagewesenes.

Sehr gefährlicher Clown

Über 300 Aussteller und 170 Live-Auftritte sowie ein dichtes Rahmenprogramm nicht nur für Fachbesucher kündigt Klaus Seilnacht, Geschäftsführer der Freiburg, Wirtschaft, Touristik und Messegesellschaft (FWTM), an. Neu in diesem Jahr seien »zusätzliche Angebote für das Nicht-Fachpublikum«, wie die Eröffnungsgala, ein Varietéabend und drei Sonderveranstaltungen. Dafür wurden die Katalanische Modern Dance-Truppe »Erre que Erre« aus Barcelona, Leo Bassi, der als »gefährlichster Clown der Welt« mit Tabubrüchen und schwarzem Humor »jongliert«, sowie die A capella-Gruppen The Boxettes (England), Acoustic Instinct (Deutschland) und iNtrmzzo (Niederlande), verpflichtet. Zum vierten Mal wird der unter den Messebesuchern ausgelobte Kunstpreis »Freiburger Leiter« in den Sparten Theater und Musik verliehen. Mit 42 Auftritten von 21 Künstlern und Gruppen sei die Straßentheaterkunst bestens bestückt, erklärt die Messeleitung. Die Bandbreite reiche »von den unterschiedlichsten und schillerndsten Walkacts« über Akrobatikvorführungen, Crossover-Zirkusshows bis zu einer 4,5 Meter hohen Lichtgestalt und »luftigen Musik-Performances in 6 Metern Höhe«. Der Musikbereich präsentiert sich in den unterschiedlichsten Stilrichtungen wie A cappella, Boogie-Woogie, Brass, Chanson, Flamenco, Folk, Funk, Gipsy, Jazz, Indie-Pop, Klezmer, Latin, Liedermacher, Pop, Rock, Soul, Volksmusik und Weltmusik mit Interpreten von Großbritannien über Dänemark bis zum slawischen Sprachraum. Ebenso geben zahlreiche Kabarettisten, Poesie-, Comedy- und Poetry-Slam-Künstler ihr Bestes.

Sonderschauen und Ausstellungen unter anderem zu 110 Jahren Kabarettgeschichte runden das Programm ab. Auf 6000 Quadratmetern bieten Aussteller von Künstleragenturen über Bühnentechnik und Cateringservices bis zum Zeltverleih alles was für Veranstaltungen, Events, Festivals und sonstige Anlässe nötig ist. Selbst die Künstlervermittlung der Agentur für Arbeit ist vertreten. Gema, Künstlersozialkasse und das Bundesfinanzamt helfen vor Ort in Rechts- und Versicherungsfragen.

Erstmals auch Tanz

Ende der 1980er Jahre in kleinem Rahmen gestartet, gehöre die internationale Fachmesse für Bühnenproduktionen, Musik und Events heute zu den »renommiertesten Messen im Kultur- und Eventbereich«, betont Veranstalter Seilnacht. So habe sich die Ausstellerzahl in den letzten 10 Jahren um mehr als die Hälfte erhöht, die Zahl der beteiligten Nationen habe sich 8 auf 23 nahezu verdreifacht. Erstmals in diesem Jahr werde das Angebot um die Sparte Tanz erweitert. Neben Newcomern, so der Geschäftsführer, seien auf der diesjährigen Internationalen Kulturbörse hochkarätige Künstler vertreten, die bereits mehr als 400 Preise auf sich vereinten.

Informationen im Netz unter: www.kulturboerse.de

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