7,5 Millionen Analphabeten in Deutschland
Berlin (epd/ND). Die Zahl der Analphabeten in Deutschland ist deutlich höher als bisher geschätzt: Nach einer Studie der Universität Hamburg, die Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) am Montag vorgestellt hat, können rund 7,5 Millionen Deutsche zwischen 18 und 64 Jahren nicht richtig lesen und schreiben. Bislang sind Experten von vier Millionen Analphabeten ausgegangen.
14 Prozent können zwar einzelne Sätze lesen und schreiben, jedoch keine zusammenhängenden, kürzeren Texte. Dadurch seien sie nicht in der Lage, am gesellschaftlichen Leben in angemessener Form teilzuhaben, so die Studie. Weitere 25 Prozent der Befragten beherrschen die Rechtschreibung, die bis zum Ende der Grundschule unterrichtet wird, nicht hinreichend. Sie können gebräuchliche Wörter nur fehlerhaft oder langsam lesen und schreiben. Dabei zeigt sich, dass Männer mit einem Anteil von 60,3 Prozent deutlich häufiger als Analphabeten gelten als Frauen (39,7 Prozent).
Für die repräsentative Erhebung »leo. – Level-One-Studie« wurden 2010 mehr als 8000 erwerbsfähige Erwachsene befragt, die Deutsch als Muttersprache sprechen. Migranten wurden nicht einbezogen.
Zum Aktionspaket
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.