Börsen-Megafusion kann dauern

Hessische Politik will Unterlagen genau prüfen

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt am Main (AFP/ND). Die hessische Börsenaufsicht spielt bei der Fusionsgenehmigung von Deutscher Börse und NYSE Euronext offenbar auf Zeit. Das Wirtschaftsministerium als zuständige Behörde hat einen Monat Zeit zur Prüfung, nachdem die Unternehmen die notwendigen Unterlagen eingereicht haben. »Was diese notwendigen Unterlagen sind, entscheiden aber wir«, sagte Hessens Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP) der »Financial Times Deutschland« vom Donnerstag. Damit könnte Posch eine Entscheidung hinauszögern, bis die EU-Wettbewerbskontrolleure ihre Prüfung abgeschlossen haben.

Der Minister wolle damit vermeiden, sein Votum an mögliche Auflagen der Kartellwächter anpassen zu müssen. Laut dem Bericht wird die EU-Kommission etwa ein halbes Jahr zur Prüfung benötigen. Noch hätten die beiden Börsen ihren Antrag aber nicht abgegeben.

In einer aktuellen Stunde zur Börsenfusion im hessischen Landtag erklärte der Minister am Donnerstag, die Prüfung werde »intensiv und ergebnisoffen« geführt werden.

»Im Mittelpunkt wird dabei die Frage nach den Auswirkungen auf den künftigen Betrieb und die angemessene Weiterentwicklung der Börsen in Frankfurt stehen.«

Dem Zeitungsbericht zufolge hatte der Minister zuvor angekündigt, die Aufsicht würde sich genau ansehen, wie viele Arbeitsplätze in Frankfurt am Main wegfielen und ob im großen Stil Informationstechnik und technisches Know-how von nach New York verlagert würden.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal