Nach Erdbeben in Japan
Behörden befürchten Kernschmelze in drei Fukushima - Reaktoren
Im Reaktor 3 des 250 Kilometer nördlich von Tokio gelegenen Kraftwerks gab es am Montagmorgen (MEZ) zwei Detonationen, vermutlich Wasserstoffexplosionen. Fernsehbilder zeigten dicke weiße Rauchsäulen über dem Reaktor. Die Explosion habe das Gebäudes des 3. Reaktors zerstört.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) teilte am Montag in Wien unter Berufung auf die japanische Atomaufsicht mit, dass der Reaktorbehälter nicht beschädigt worden sei. Auch sei der Kontrollraum für den Reaktor weiter voll einsatzfähig. Den Angaben zufolge wurden bei den Explosionen sechs Menschen verletzt.
Bereits am Samstag hatte es in dem Kraftwerk eine Explosion gegeben, durch die das Gebäude rings um Reaktor 1 zerstört worden war.
Die japanische Atomaufsicht schließt bei dem durch das Erdbeben beschädigten Atomkraftwerk eine Katastrophe wie vor 25 Jahren in Tschernobyl aus. Dies sagte am Montag der Minister für Nationale Strategie, Koichiro Genba.
5000 Tote und Vermisste bestätigt
Die offiziell bestätigte Zahl der Toten und Vermissten nach dem Erdbeben und dem Tsunami ist in Japan auf 5000 gestiegen. Das teilte die japanischen Polizei mit. Lokale Behörden befürchten jedoch, dass die tatsächliche Opferzahl weit darüber liegt.
Aussetzen der Laufzeitverlängerung
Die Bundesregierung will die Betriebszeit jedes der 17 deutschen Atomkraftwerke unter Sicherheitsaspekten überprüfen und hält auch ein Aussetzen ihrer Laufzeitverlängerung für möglich. Vizekanzler Guido Westerwelle (FDP) schloss am Montag in Berlin ein Moratorium nicht aus. "Wir brauchen auch eine neue Risikoanalyse", sagte er weiter.
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