Modellprojekt Bürgerarbeit bisher ein Flop
Zeitung: Nur wenige Arbeitlose im Einsatz
München (epd). Das Modellprojekt Bürgerarbeit, bei dem Langzeitarbeitslose staatlich geförderte Jobs erhalten sollen, erweist sich einem Bericht der »Süddeutschen Zeitung« (SZ) zufolge bislang als Flop. Ursprünglich waren 34 000 Stellen vorgesehen. Bis Ende März seien aber erst 1386 Bürgerarbeiter im Einsatz gewesen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Angaben der Bundesagentur für Arbeit. Diese Zahl sei »ausgesprochen gering«, hieß es beim Deutschen Landkreistag.
Eine Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums sagte der »SZ« dagegen, die 34 000 Stellen seien keine verbindliche Zielmarke. Vielmehr sei entscheidend, schon vorher möglichst viele Langzeitarbeitslose zu vermitteln. Hauptgrund für das bislang geringe Interesse ist nach Informationen der »SZ« ein Streit über die Bezahlung der Bürgerarbeiter.
Bei dem Modellprojekt sollen die Jobcenter langzeitarbeitslose Hartz-IV-Empfänger in einer sechsmonatigen »Aktivierungsphase« besonders intensiv betreuen. Gelingt es trotzdem nicht, ihnen eine Stelle zu verschaffen, erhalten sie einen gemeinnützigen Bürgerarbeitsplatz, in erster Linie bei Gemeinden, Städten oder Kreisen. Dort sollen sie zum Beispiel alten Menschen vorlesen, Behinderte begleiten oder Naturlehrpfade pflegen. Dafür gibt es für maximal drei Jahre 900 Euro brutto pro Monat bei 30 Wochenstunden. Insgesamt 1,3 Milliarden Euro sind dafür aus dem Bundesetat und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds vorgesehen. Kommentar Seite 8
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