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Freiheit
Für das sportliche Zitat der Woche hat Antonio Cabello gesorgt. Der Mann ist nur in Fachkreisen bekannt, doch sein neuer Schützling hat einen berühmten Namen: Davide Rebellin. Ja, der italienische Radprofi fährt noch, oder besser: Er fährt wieder. Zwei Jahre Dopingsperre hat er absitzen müssen. Am Donnerstag kehrt er in den Radsportzirkus zurück.
Der 39-Jährige geht bei der Asturien-Rundfahrt für das spanische Team Andalucía Caja Granada an den Start. Und genau hier kommt Señor Cabello ins Spiel, denn der ist Teamchef dieser andalusischen Mannschaft, die frühere Verfehlungen von Radsportlern offenbar nicht so wichtig nimmt. »Davide hat uns ausgewählt«, sagte Cabello kürzlich und fügte die nichts- und doch vielsagende Begründung gleich hinten an: »Er mag die Freiheiten, die er bei uns haben wird.«
Soll wohl heißen: Wir wissen, dass im Radsport weiter gedopt wird. Wir werden unseren Profis also nicht besonders auf die Finger schauen. Die anderen machen es ja auch nicht. Und außerdem hat der frühere Gerolsteiner-Profi Rebellin, dem nach seiner positiven Probe mit dem Blutdopingmittel Cera Olympiasilber aus dem Straßenrennen von Peking 2008 aberkannt worden war, stets seine Unschuld beteuert. Kommt unglaublich selten vor bei ertappten Betrügern.
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