Kinderreichtum in den ärmsten Ländern

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Weltbevölkerung wächst stetig – jedoch fast ausschließlich in den Entwicklungsländern. Dies geht aus Hochrechnungen der Vereinten Nationen hervor, die von der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) in der vergangenen Woche präsentiert wurden. Demnach wird sich die Zahl der Weltbevölkerung von derzeit fast sieben Milliarden Menschen bis zum Jahr 2050 auf voraussichtlich 9,3 Milliarden Menschen erhöhen.

Die Sorgen, die diese Prognose mit sich bringt, sind groß. Zurecht konstatierten die UN, dass sich die Armut weiter verschärfen wird. Denn die vielen jungen Menschen haben in strukturschwachen Regionen kaum Perspektiven. Aber wie kann man dieser Entwicklung entgegenwirken? Die DSW monierte, dass Familienplanung in Entwicklungsländern Mangelware sei und international weniger Geld dafür bereitgestellt werde. Aufklärung und Verhütungsmittel sollen also der Fortpflanzung Grenzen setzen. Diese Maßnahmen werden jedoch alleine nicht ausreichen. Denn die Ursachen für hohe Geburtenraten liegen auch in der hohen Kindersterblichkeit in Entwicklungsländern, die Eltern dazu zwingt, möglichst viele Nachkommen zu zeugen, in der Hoffnung, dass einige von ihnen überleben. Die Frauen haben selten Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt, was ihnen mehr Freiheiten und andere Perspektiven bieten würde. Zudem gehen einige Eltern davon aus, dass die Kinder irgendwann mit ihrem Arbeitslohn helfen, die Familie zu ernähren. Denn von funktionierenden Sozialsystemen kann keine Rede sein. Unter diesen sozialen Missständen leiden besonders Menschen in den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt in Subsahara-Afrika, wie etwa Liberia, Niger oder Uganda, wo zudem die Bevölkerung am schnellsten wächst. Hier hat auch die Entwicklungspolitik der internationalen Gemeinschaft bisher versagt.

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