Bahr will pflegende Angehörige entlasten

Erwartungen an Pflegereform gedämpft

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Berlin (dpa/ND). Der neue Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will die bis zu vier Millionen pflegenden Angehörigen bei der geplanten Pflegereform entlasten. »Im Mittelpunkt stehen die Familien«, sagte der 34-Jährige bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als Minister am Mittwoch in Berlin. Gleichzeitig dämpfte er die Erwartungen an die Reform. Laut einer OECD-Studie werden sich die Pflegekosten in Deutschland bis 2050 mehr als verdoppeln.

Die Probleme in der Pflege sind seit Längerem bekannt: Viele der 2,3 Millionen offiziell Pflegebedürftigen wünschen sich mehr Leistungen. Von den bereits 1,2 Millionen Demenzkranken werden rund 750 000 mit meist nur geringer Hilfe zu Hause gepflegt, die Zahl der Dementen dürfte künftig stark ansteigen. Viele Familienangehörige sind an ihrer Belastungsgrenze. Pflegeverbände beklagen einen eklatanten Mangel an Pflegern.

Bei einem »Bürgerdialog« mit rund 80 ausgewählten Versicherten, Pflegebedürftigen und Branchenvertretern in seinem Ministerium erteilte Bahr allzu großen Erwartungen eine Absage: »Man kann ja leider nicht alleine alles durchsetzen.« Er blieb aber bei der Ankündigung seines Vorgängers Philipp Rösler, das Jahr zum Jahr der Pflege machen zu wollen.

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