Empfänger informieren

  • Lesedauer: 1 Min.

Paketdienste dürfen Postsendungen nicht einfach an Nachbarn oder Hausbewohner aushändigen, ohne den eigentlichen Empfänger darüber zu benachrichtigen. Solche AGB-Klauseln sind eine unangemessene Benachteiligung für den Paketempfänger und ungültig, so das Oberlandesgericht Köln am 2. März 2011 (Az. 6 U 165/10 OLG). Damit hob das OLG eine Entscheidung des LG Köln vom 18. August 2010 auf.

Ein Paketdienst hatte in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) die Ersatzzustellung an Hausbewohner und Nachbarn vorgesehen, ohne den Empfänger über die Zustellung der Sendung zu informieren. Dagegen klagte ein Verbraucherschutzverein. Das LG Köln sah die Klausel als wirksam an und wies die Klage ab.

Anderer Auffassung war das OLG Köln. Es sah in einer solchen Vertragsklausel eine unangemessene Benachteiligung des eigentlichen Empfängers. Grundsätzlich sei es dem Beförderungsunternehmen zumutbar, dem Empfänger eine Benachrichtigung zu hinterlassen. Es sei notwendig, dass der Empfänger von der Ankunft seiner Postsendung erfährt und auch darüber in Kenntnis gesetzt wird, wo sich sein Besitz eigentlich befindet.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal