BKA-Präsident Dickopf diente auch der CIA
Behördenchef lieferte Interna an Geheimdienst
Hamburg (Agenturen/ND). Der frühere Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA) Paul Dickopf (1910-1973) ist laut einem Pressebericht vom US-Auslandsgeheimdienst CIA als Mitarbeiter geführt worden. Dies gehe aus Dickopfs Personalakte hervor, die das Nationalarchiv in Washington zugänglich gemacht habe, berichtete der »Spiegel«. Ein Memorandum vom August 1968 bezeichne den Behördenchef als »unilateralen Agenten« der CIA. »Unsere grundlegende Beziehung mit Herrn Dickopf ist heimlicher Art, aber die offiziellen Kontakte werden als Deckmantel für Treffen mit ihm benutzt«, notierte der europäische CIA-Chef demnach in der Akte.
Dickopf stand von 1965 bis 1971 an der Spitze des BKA. Dem Magazinbericht zufolge hat er dem US-Dienst Informationen über Spitzenbeamte weitergegeben und Interna des BKA sowie anderer Behörden geliefert. Die US-Agenten hätten ihn zu »Herrenabenden« eingeladen und dabei seine Leidenschaft für gute Weine und gutes Essen ausgenutzt. Bereits vor Monaten war eine Historikergruppe der Universität Halle-Wittenberg auf einen Vermerk gestoßen, wonach Dickopf von der CIA Zahlungen erhielt.
Als SS-Untersturmführer war Dickopf während der Nazizeit beim Sicherheitsdienst des Reichsführers-SS und bei der Militärischen Abwehr im Einsatz.
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