Schäuble rettet Rot-Grün

Nach Druck aus Berlin: Kompromiss zur WestLB

  • Lesedauer: 1 Min.

Düsseldorf (ND-Meier). Nach einem »Abstimmungsdrama« (»Bild«) nebst »Zitterdrama« (»WAZ«) und Neuwahl-Spekulationen einigten sich die rot-grüne Minderheitsregierung in Nordrhein-Westfalen und die oppositionelle CDU doch noch auf einen Kompromiss: Gemeinsam hießen sie am Donnerstagabend das Eckpunktepapier zum radikalen Umbau der WestLB gut.

Das Papier sei »unter den gegebenen Umständen eine tragfähige Vereinbarung«, heißt es im Entschließungsbeschluss der drei Fraktionen. Damit sende das Land als größter Einzelaktionär der WestLB ein klares Signal an die EU-Kommission, sagte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) soll seine NRW-Parteifreunde vorgestern mehrfach telefonisch unter Druck gesetzt haben, die Eckpunkte abzusegnen.

Das Prozedere – die Landtagssitzung war turbulent, wurde mehrfach für längere Zeit unterbrochen – bezeichnete die LINKE-Abgeordnete Özlem Demirel als »reines Schauspiel von SPD, Grünen und CDU«. Im Grundsatz seien die Parteien sich einig. Doch wolle »die CDU Einsparungen vermutlich im Sozialen durchsetzen«.

Gestern sagte CDU-Landtagsfraktions-Vize Armin Laschet, seine Fraktion fühle sich bis zum Ende der Legislaturperiode nicht mehr an das »Pairing«-Abkommen gebunden, weil die SPD es tags zuvor gebrochen habe. »Pairing« heißt: fehlt ein rot-grüner Abgeordneter, verzichtet ein Schwarz-Gelber auf die Abstimmung (und umgekehrt).

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.