Der deutschen Presse laufen die Leser weg

Allerorten Auflageverluste – »FR« stürzt ab

  • Lesedauer: 2 Min.
Die gedruckte Presse kränkelt. Im zweiten Quartal 2011 haben alle Gattungen erneut einen Auflagenrückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal hinnehmen müssen.

Berlin (epd/ND). Bei den deutschen Tageszeitungen sank die durchschnittlich pro Erscheinungstag verkaufte Auflage um 3,2 Prozent auf 22,1 Millionen Exemplare, wie die Auflagenkontrolle IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Einen erneuten Einbruch verzeichnete die »Frankfurter Rundschau« (FR), deren Auflage um 10,4 Prozent auf 122 519 Stück zurückging.

Die »FR«, die mehrheitlich zum Kölner DuMont-Konzern gehört, wird ab August nur noch den Lokal- und Regionalteil in Eigenregie erstellen. Der Mantelteil wird von einer Redaktionsgesellschaft geliefert, die bei der ebenfalls zu DuMont gehörenden »Berliner Zeitung« angesiedelt ist. Das Berliner Blatt verlor im zweiten Quartal 5,6 Prozent seiner Auflage und kam noch auf 139 768 Exemplare.

Marktführer bei den Qualitätstageszeitungen ist erneut die »Süddeutsche Zeitung«, die allerdings ebenfalls weniger Exemplare verkaufte. Sie verlor 1,9 Prozent und lag bei 430 513 Stück. Das ND setzte von Montag bis Samstag 37 545 Exemplare ab; das sind 5,2 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.

Die Auflagenentwicklung bei den Wochenzeitungen sei durch Veränderungen im Titelbestand gekennzeichnet, teilte die IVW mit. Durch die Einstellung des katholischen »Rheinischen Merkurs« und die Abmeldung des russischsprachigen »Europa-Ekspress« von der Auflagenerhebung seien die Gesamtverkäufe im Vergleich zum Vorjahr um 10,2 Prozent auf 1,76 Millionen Exemplare pro Erscheinungstag zurückgegangen. Marktführer blieb die »Zeit«, die erneut gegen den Trend leicht zulegte und 503 559 Stück verkaufte.

Bei den Nachrichtenmagazinen mussten »Spiegel« und »Stern« Verluste hinnehmen. Die Auflage des »Spiegel« baute um 3,4 Prozent auf 951 656 Stück ab, die des »Stern« um 3,7 Prozent auf 851 745 Exemplare. Der »Focus« steigerte sich dagegen minimal um 0,4 Prozent auf 578 502 abgesetzte Hefte. Insgesamt liegen die Publikumszeitschriften um 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert.

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