Krawalle in Großbritannien breiten sich aus

Ruhige Nacht in London

  • Lesedauer: 2 Min.
Großbritannien hat die vierte Krawallnacht mit Straßenschlachten und brennenden Häusern erlebt. Während es in London dank eines riesigen Polizeiaufgebots ruhig blieb, randalierten nun Jugendliche in Städten wie Manchester, Birmingham und Liverpool.
Polizisten nehmen in London einen mutmaßlichen Randalierer fest.
Polizisten nehmen in London einen mutmaßlichen Randalierer fest.

London (dpa) - Die schweren Krawalle in Großbritannien haben sich in der vierten Nacht von London nach Manchester, Birmingham und Liverpool verlagert. Während in der britischen Hauptstadt ein Aufgebot von 16 000 Polizisten für teils gespenstische Ruhe sorgte, zogen nun Randalierer durch andere britische Städte, lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei, zündeten Autos und Häuser an und plünderten Geschäfte. Mehrere hundert Jugendliche wurden festgenommen.


In Birmingham starben am Rande der Proteste drei Männer, als sie an einer Tankstelle von einem Auto überfahren wurden. Zunächst war nicht klar, ob der Vorfall direkt mit den Krawallen in der Stadt zu tun hat. Die BBC berichtete unter Berufung auf Augenzeugen, die Männer hätten ihren Wohnblock vor den Randalierern schützen wollen. Birmingham war in der Nacht einer der Schwerpunkte der Krawalle. In der Region um die zweitgrößte britische Stadt wurden mehr als 100 Randalierer festgenommen.


Auch in anderen Städten wurden Dutzende Krawallmacher von der Polizei in Gewahrsam genommen. In Nottingham wurde eine Polizeiwache mit Brandsätzen angegriffen. In Liverpool wurden mehrere Löschzüge der Feuerwehr attackiert. In Manchester lieferten sich Hunderte Jugendliche Straßenschlachten mit der Polizei. Einer der Polizeichefs von Manchester sagte, die kriminellen Gruppen seien außergewöhnlich gewalttätig gewesen. Vereinzelt sei es zu Brandstiftungen gekommen.


In London blieb es nach drei Nächten der Gewalt weitgehend ruhig. In weiten Teilen waren kaum Passanten auf der Straße. Nach einer Aufstockung der Polizei um 10 000 Beamte patrouillierten Polizisten. Aus Angst vor erneuter Randale hatten viele Geschäfte schon am Nachmittag geschlossen und viele Firmen ihre Mitarbeiter früher nach Hause geschickt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal