20 Jahre WWW

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Als der Brite Tim Berners-Lee am Europäischen Kernforschungszentrum CERN bei Genf Anfang August 1991 den Computercode zum Aufbau einer Webseite und das erste Programm zum Betrachten der Seiten vorstellte, war das Internet kaum mehr als eine Infrastruktur zum Austausch von Text-E-Mails und zur Kommunikation in sogenannten Newsgroups. Nützlich, aber bei weitem kein Massenmedium. Das hatte auch Berners-Lee nicht im Sinn. Ihm ging es bei seiner Hypertextsprache um die Möglichkeit, in wissenschaftliche Texte anklickbare Verbindungen (Links) zu anderen Texten, Fotos und Messdaten einbauen zu können. Damit wollte der CERN-Physiker die Zusammenarbeit mit Kollegen erleichtern.

Die Möglichkeit, alles mit allem zu verbinden, ohne Rücksicht darauf, auf welchem Computer im weltweiten Netz die zugehörigen Daten tatsächlich liegen, machten aus dem Wissenschaftswerkzeug schnell ein Massenmedium – das World Wide Web (WWW). Bereits fünf Jahre später nutzten 36 Millionen Menschen das Internet, heute sind es mehr als zwei Milliarden. Die allerdings verteilen sich – wie der Reichtum – höchst ungleichmäßig über die Welt. Während drei Viertel der Nordamerikaner und fast zwei Drittel der Europäer und Australier das WWW nutzen, sind es in Lateinamerika oder dem Nahen Osten nur reichlich 30 Prozent und gerade mal 11 Prozent der Afrikaner.

Mit dem WWW kamen nicht nur neue Möglichkeiten des Informationsaustauschs mit – wie jüngst in Nordafrika zu sehen – durchaus auch politisch revolutionärem Potenzial. Es brachte auch neue Geschäftsmodelle und damit eine milliardenschwere Spekulationsblase, die im Jahre 2000 platzte.

Dank schneller drahtloser Netzwerke und immer leistungsfähigeren Mobilgeräten bahnt sich mit dem Cloud-Computing gerade eine neue Phase der Internetnutzung an: Man überlässt seine Daten und Programme Dienstleistern, deren Rechner irgendwo (quasi in den Wolken) stehen, und kann von überall darauf zugreifen. StS

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