Hunderte Zivilisten starben durch Drohnen

Studie über US-Angriffe in Pakistan seit 2004

  • Lesedauer: 1 Min.
Bei den US-Drohnenangriffen auf mutmaßliche radikal-islamische Extremisten im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan sind laut einer aktuellen Studie auch Hunderte Zivilisten getötet worden.

Islamabad (dpa/ND). Seit Beginn der vom Geheimdienst CIA koordinierten Einsätze im Jahre 2004 seien mindestens 2292 Menschen ums Leben gekommen, darunter 385 Zivilisten, zitierte die Zeitung »Express Tribune« am Donnerstag aus einer Untersuchung des Londoner Büros für Investigativen Journalismus (TBIJ).

Die Organisation hat nach eigenen Angaben rund 2000 Medienberichte und weitere Quellen ausgewertet. Unter den zivilen Opfern seien mindestens 164 Kinder, heißt es in der TBIJ-Studie weiter. Allerdings waren den Autoren zufolge die meisten der Getöteten Aufständische aus dem Umfeld des Terrornetzwerks Al Qaida oder anderer radikal-islamischer Gruppen. 126 dieser Extremisten seien namentlich bekannt. Zudem habe es insgesamt 1114 Verletzte gegeben, heißt es. Dabei bleibt unklar, ob es sich um Zivilisten oder Aufständische handelte.

Insgesamt flogen die US-Amerikaner seit 2004 der Studie zufolge 291 Angriffe gegen Ziele in der pakistanischen Stammesregion, die als Hochburg militanter Islamisten gilt. Nach der Amtsübernahme von US-Präsident Barack Obama Anfang 2009 seien die Drohnen-Einsätze jedoch massiv ausgeweitet worden, heißt es. So habe Obama bislang 236 Angriffe mit mindestens 1842 Toten zu verantworten. Das entspreche einem Luftangriff alle vier Tage.

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