Wer zahlt?

Kommentar von Haidy Damm

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2050 rund 70 Prozent der Menschen in den globalen Megastädten leben. Um sie mit möglichst sauberem Trinkwasser zu versorgen, braucht es technische Lösungen. Kürzlich hat der Siemens-Konzern in der Entwicklung der Megastädte seine Chance entdeckt. Auf rund 300 Milliarden Euro bezifferte Unternehmenschef Peter Löscher im März dieses Jahres das Marktvolumen zum Beispiel für Stromnetze oder Abfallbeseitigung – und die Wasserversorgung. Da sitzt der Konzern als Sponsor der Internationalen Wasserwoche an der richtigen Stelle. Nun sind technische Lösungen nicht falsch. Dennoch – mit ihrer Aufforderung, gemeinsam mit den Menschen Lösungen zu entwickeln, hat die Vorsitzende des Netzwerkes der Slumbewohner in ihrer Rede einen wunden Punkt getroffen. Hier sitzen internationale Organisationen wie die Weltbank mit Wirtschaftsunternehmen zusammen und entwickeln Lösungen – gerade ohne die betroffenen Menschen mit einzubeziehen.

Zudem ist Wasserversorgung auch eine Verteilungsfrage. Privatisierung aber ist auf der Konferenz kaum Thema. In den Städten Südafrikas beispielsweise gibt es genügend Wasserleitungen – nur der Zugang ist versperrt. Das Menschenrecht Wasser gibt es eben nur gegen Bezahlung.

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