Mehr Arbeit, mehr Unfälle, mehr Kosten

Gesetzliche Unfallversicherung

  • Lesedauer: 3 Min.

Mehr Unternehmen, mehr Beschäftigte. Das Risiko hat sich von 24,3 Unfällen je 1000 Vollarbeiter auf 25,8 Unfälle erhöht. In absoluten Zahlen bedeutet das: Die gesetzliche Unfallversicherung bot im Jahr 2010 75,5 Millionen Menschen Versicherungsschutz – darunter Schüler, ehrenamtlich Tätige und Arbeitnehmer.

Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle ist 2010 um 7,7 Prozent auf 954 459 gestiegen. 519 Arbeitsunfälle endeten tödlich – das sind 63 mehr als im Vorjahr. Ein höheres Arbeitstempo lässt auch das Unfallrisiko steigen, so die Angaben der Versicherung. Als Gegenmittel empfehle die gesetzliche Unfallversicherung Investitionen in den Arbeitsschutz, vor allem die Integration des Arbeitsschutzes in alle Betriebsabläufe.

Berufskrankheiten

Die Zahl der bestätigten Berufskrankheiten ist signifikant gestiegen – und zwar um 22,1 Prozent. Der Grund dafür liege in einer veränderten Verwaltungspraxis. Bei einem Großteil der bestätigten Berufskrankheiten handelt es sich um Hautkrankheiten. Bislang wurden erfolgreich behandelte Hautkrankheitsfälle als abgelehnte Berufskrankheiten gezählt. Diese Praxis wurde jetzt korrigiert. Bei einer bestätigten Berufskrankheit ist die berufliche Verursachung zwar festgestellt, es fehlen aber die gesetzlich festgelegten Voraussetzungen für eine Anerkennung.

Die Anerkennung einer Berufskrankheit ist Voraussetzung für die Zahlung einer Rente. Eine Rente wird ab einer Minderung der Erwerbsfähigkeit von mindestens 20 Prozent gezahlt.

Die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten ging im Jahr 2010 auf 15 461 leicht zurück, und zwar um 3,8 Prozent. 6123 Versicherte erhielten erstmals eine Rente aufgrund einer Berufskrankheit. 2486 Menschen verloren infolge einer Berufskrankheit ihr Leben.

Heilbehandlung und Rehabilitation

Die gesetzliche Unfallversicherung hat 2010 3,676 Milliarden Euro für Heilbehandlung und Rehabilitation ausgegeben. Das sind 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aufwendungen für finanzielle Entschädigungen stiegen um ein Prozent auf 5,628 Milliarden Euro.

Für Prävention wendete die gesetzliche Unfallversicherung rund 911 Millionen Euro auf.

Schüler-Unfallversicherung

Insgesamt 17,123 Millionen Kita-Kinder, Schüler und Studierende waren im Jahr 2010 in der Schüler-Unfallversicherung versichert.

Die dafür zuständigen Unfallkassen und Gemeindeunfallversicherungsverbände verzeichneten 1 307 348 meldepflichtige Schulunfälle in Kitas, Schulen und Universitäten. Das entspricht einem Anstieg von 4,5 Prozent. Die Quote liegt bei 76,4 Schulunfällen je 1000 Schüler (im Vorjahr 73,3).

Im Jahr 2010 ereigneten sich sechs tödliche Schulunfälle, acht weniger als im Vorjahr. Die Zahl der meldepflichtigen Schulwegunfälle stieg um 7,8 Prozent auf 124 572 Fälle. Tödlich endeten 50 Schulwegunfälle. Das sind fünf mehr als 2009.

Meldepflicht von Unfällen

In der allgemeinen Unfallversicherung sind Arbeits- und Wegeunfälle meldepflichtig, wenn sie zu einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen oder zum Tode führen. In der Schüler-Unfallversicherung besteht Meldepflicht, wenn ein Schul- oder Schulwegunfall eine ärztliche Behandlung notwendig macht oder zum Tod führt.

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