Asylbewerberheim abgebrannt

Vermutlich defekter Fernseher für Feuer verantwortlich

  • Lesedauer: 2 Min.

Neustadt/Pirna (dpa/ND). Ein Wohnblock des Asylbewerberheims in Neustadt (Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) ist in der Nacht zum Freitag niedergebrannt. Die 48 Bewohner konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, wie das Landratsamt Pirna am Freitag mitteilte. Ein 25-jähriger Mann kam mit Verdacht auf eine Rauchvergiftung in ein Krankenhaus. Wahrscheinlich hatte ein defekter Fernseher den Brand verursacht. Der Schaden wurde auf knapp eine Million Euro geschätzt. Nach mehreren Stunden konnte der Brand am Freitagnachmittag jedoch gelöscht werden. Mehr als 70 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

»Experten prüfen jetzt, ob das Gebäude überhaupt begehbar ist«, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes. Nach Aussagen mehrerer Bewohner hatte am späten Abend ein defekter Fernseher in der zweiten Etage Feuer gefangen. Von dort breiteten sich die Flammen rasch aus. Durch den starken Rauch ist auch der zweite Wohnblock des Asylbewerberheims nicht mehr bewohnbar.

Die Asylbewerber, die vor allem aus Indien, Pakistan, Irak und der Türkei stammen, kamen zunächst in einer Sporthalle unter. Das Landratsamt kündigte an, für alle Betroffenen nach einer alternativen Unterkunft zu suchen. 13 Asylbewerber hätten bereits einen Urlaubsschein beantragt und könnten in den nächsten Tagen bei Verwandten in der Umgebung unterkommen. 30 Menschen werden in Heimen in den Kreisen Görlitz und Bautzen untergebracht, zudem werde mit Wohnungsgesellschaften in Freital und Pirna verhandelt.

Nach Angaben der Polizei konnten zunächst keine Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen werden. »Es ist noch zu heiß, die Kollegen können nicht in das Gebäude«, erklärte ein Sprecher. Voraussichtlich heute wollen Spezialisten nach Spuren suchen. Die Polizei schloss einen politischen Hintergrund in dem Fall jedoch aus.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal