Nach Angriff auf die Gaza-Hilfsflotte

Türkei weist israelischen Botschafter aus

  • Lesedauer: 1 Min.
Istanbul (dpa) - Im Streit um den Angriff auf die Gaza-Hilfsflotte vor 15 Monaten hat die Türkei nun den israelischen Botschafter ausgewiesen. Der Diplomat Gabi Levy müsse Ankara in der kommenden Woche verlassen, zitierten türkische Medien am Freitag Außenminister Ahmet Davutoglu. Die Türkei, die ihren Botschafter bereits vor Monaten abgezogen hatte, werde in Israel diplomatisch nur noch mit einem Zweiten Sekretär vertreten sein. Zugleich würden alle Militärabkommen mit Israel ausgesetzt, sagte Davutoglu vor Journalisten weiter.

Ein israelisches Elitekommando hatte bei der Erstürmung des türkischen Schiffes "Mavi Marmara" neun türkische Aktivisten getötet. Die israelische Regierung sprach von einem Akt der Selbstverteidigung, weil Aktivisten die Soldaten angegriffen hätten. Israel lehnt bislang eine Entschuldigung ab.

Die "New York Times" hatte in der Nacht ein 105 Seiten starkes UN-Papier zu dem Angriff im Internet veröffentlicht. Der israelische Militäreinsatz gegen die Hilfsflotte, die Ende Mai 2010 die Abriegelung des Gazastreifen durchbrechen wollte, sei als "maßlos und unangebracht" eingestuft worden, berichtete das Blatt. Die israelische Seeblockade des Gazastreifens werde aber als "rechtmäßig und angemessen" bezeichnet.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.